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Besuch GENETUP Kathmandu/Nepal

Reisebericht von Annkathrin Heinrich, Iva Zaimova und Claus Kreutz – Juni 2022

Besuch GENETUP Kathmandu/Nepal:


Etablierung neuer diagnostischer Methoden

Mitte Juni führten die drei Ärzt*innen der Lungenklinik Gauting A. Heinrich, I. Zaimova und C. Kreutz einen Projektbesuch in der Tuberkulose Ambulanz GENETUP durch. Für alle 3 war es der erste Besuch in Nepal, und nach einer Covid-bedingten längeren Pause auch wieder der erste Besuch deutscher Ärzte vor Ort. Das Ziel der Reise war neben dem Wiederaufleben der Zusammenarbeit vor allem die Etablierung neuer diagnostischer Methoden, allen voran der Lungenfunktionsuntersuchung (Spirometrie) sowie der einfachen Lungenspiegelung (flexible Bronchoskopie).

Da die Folgeschäden einer Tuberkulose an den Atemwegen beträchtlich sind und die Luftverschmutzung in Kathmandu auch zu chronischen Atemwegserkrankungen beiträgt, erschien es wichtig, die Größenordnung dieser Schädigungen zu erfassen um im Weiteren zusätzliche therapeutische Möglichkeiten im Projekt implementieren zu können. Da es manchen Menschen nicht möglich ist, Sputumproben abzugeben, wäre die Erweiterung der diagnostischen Möglichkeiten ein großer Fortschritt. Um diese beiden Themen zu adressieren wurde ein Antrag beim GIZ-Förderprogramm Klinikpartnerschaften gestellt. Die hier zur Verfügung gestellten Mittel sollen das Kuratorium bei der Erreichung der o.g. Zielsetzungen unterstützen.

Gleich am Tag nach der Ankunft wurde zunächst ein mobiles Spirometer mit entsprechendem Zubehör vor Ort gekauft. In Rahmen von Vorträgen und praktischen Übungen wurde dabei dem GENETUP-Team, allen voran Dr. Bhabana und Dr. Neko die Theorie, Ausführung und Auswertung der Spirometrie vermittelt, so dass Dank der großen Begeisterung aller Beteiligten bereits nach wenigen Tagen mit großem Stolz praktisch alle Mitarbeiter des Instituts sowie auch schon die ersten Patienten untersucht werden konnten. In den nächsten Monaten ist die Durchführung einer gemeinsamen Erhebung geplant, welche insbesondere nach abgeschlossener Tuberkulosetherapie verbleibende lungenfunktionelle Einschränkungen der Patient*innen untersuchen soll.

Die Ärzt*innen überreichten zudem Dr. Bhabana ein von der Praxis Lungenärzte am Rundfunkplatz/Dr. Avsar zur Verfügung gestelltes flexibles Endoskop. Dieses soll in Zukunft die diagnostischen Möglichkeiten bei Patienten mit vermuteter Tuberkulose, jedoch eingeschränkter Möglichkeit zur Sputumgewinnung erweitern. Auch hier fanden bereits intensive theoretische sowie beginnende praktische Schulungen statt und entsprechendes Überwachungsequipment für die üblicherweise in sanfter Schlafnarkose durchgeführte Untersuchung wurde beschafft. Ein Aufenthalt von Dr. Neko als Gastarzt in der Lungenfachklinik Gauting zum Erlernen der flexiblen Bronchoskopie ist bereits in Planung. Durch die entstandenen Räumlichkeiten im neu gebauten Obergeschoss des Institutes soll nun in den nächsten Monaten ein eigener Untersuchungsraum geschaffen werden.

Zudem fanden mehrere Besuche im MDR/XDR-Hostel statt, hier wurden durch eigens zu diesem Zweck erstellte Fragebögen die Situation der betroffenen Patienten, welche sich teils monatelang hier in Behandlung befinden, genauer erfasst. Zusammenfassend waren die Patienten sehr dankbar für die Möglichkeit im MDR/XDR-Hostel behandelt zu werden und alle waren motiviert die Therapie fortzusetzen. Das Hauptproblem der Hostelbewohner war die soziale Isolation, die Trennung von Familie und Freunden sowie die mangelnde Freizeitunternehmungen in der Einrichtung. In naher Zukunft sind andere Projekte erforderlich um die Behandlungs- und Lebensbedingungen im MDR/XDR-Hostel zu verbessern.

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