Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Kuratoriums Tuberkulose in der Welt e. V.,
am 2. November 1982 haben sich die Gautinger Ärzte Bernhard und Hildegard Kranig nach Bolivien aufgemacht, um das Rote Kreuz in Santa Cruz de la Sierra im Kampf gegen die Tuberkulose (TB) zu unterstützen. Sie haben zwei kleine Ambulanzen in der Hauptstadt des größten Departements Boliviens eingerichtet. Diese TB-Zentren entwickelten sich Dank hoch-professioneller Teams vor Ort und kontinuierlicher Betreuung durch die deutsche Krankenschwester Ilona Patiño und unser Kuratorium zu wichtigen Behandlungszentren der Region.
Mehr als 91.000 Patienten haben dort medizinische Hilfe gefunden, mehr als 21.000 TB-Kranke wurden behandelt und die meisten von ihnen geheilt. Zuletzt haben Kuratorium und Bolivianisches Rotes Kreuz mit finanzieller Unterstützung der Bundesregierung ein Sicherheitslabor gebaut, das für die knapp 3 Mio Einwohner der Region die mikrobiologischen Tuberkuloseuntersuchungen inklusive der dringend benötigten Resistenztestungen durchführt. Am 31. Mai dieses Jahres hat das Kuratorium das in jeder Hinsicht erfolgreiche Projekt dem lokalen Roten Kreuz und den bolivianischen Gesundheitsbehörden zur weiteren Nutzung übergeben. Damit endet unser Engagement im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe in Bolivien und wir haben wieder Kraft und Kapazitäten für neue Aufgaben.
In Nepal ist der Ausbau des Genetup-Zentrums im vollen Gange. Das wird unserem Team vor Ort die Möglichkeit geben, noch mehr Resistenztests durchzuführen und Ärztinnen und Ärzten im westlichen Kathmandu-Tal optimale Therapieempfehlungen zu geben. Im kommenden Jahr wird das nepalesische Kontrollprogramm mit Unterstützung des Kuratoriums eine landesweite Untersuchung zur Häufigkeit Antibiotika-resistenter TB-Erreger in dem Himalayastaat durchführen. Die Ergebnisse werden helfen, gezielte Maßnahmen zur weiteren Verbesserung von Diagnostik und Therapie zu ergreifen.
Tuberkulose ist unverändert die Seuche, die – natürlich abgesehen von der aktuellen COVID-19 Pandemie – die meisten Todesfälle fordert. Jede Form der Tuberkulose ist heilbar. Die Herausforderungen wachsen aber mit den weltweit zunehmenden Resistenzen der Erreger. Helfen Sie uns bitte auch weiterhin, den Kampf gegen diese heimtückische Seuche so erfolgreich fortzusetzen.
Wir danken Ihnen sehr im Namen der vielen Patientinnen und Patienten, denen wir mit Ihrer Unterstützung helfen können, wünschen Ihnen ein ruhiges und friedvolles Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2022 mit Gesundheit und der Rückkehr in ein Pandemie-freies Leben.
Mit vorweihnachtlichen Grüßen, Ihr
Dr. Harald Hoffmann
Ehrenamtlicher Vorsitzender
Kuratorium Tuberkulose Spendenaufruf 2021