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Aktive Fallfindung in Kathmandu

Vom 24.Februar bis 13. März 2015 fuhr Frau Dr. Sarah-Christin Mavi nach Kathmandu, um eine Evaluation für aktive Fallfindung durchzuführen. Es wurden Umgebungsuntersuchungen der TB-Patienten initiiert und symptomatische Familienmitglieder und Nachbarn wurden zur weiteren Diagnostik zu GENETUP eingeladen.

Bericht

Aktive Fallfindung in Kathmandu

Hintergrund:

Ziel der Reise war es, in der seit 28 Jahren erfolgreich bestehenden Tuberkulose-Ambulanz GENETUP im Stadtteil Kalimati/Kathmandu, Umgebungsuntersuchungen der TB-Patienten zu initiieren und symptomatische Familienmitglieder und Nachbarn zur weiteren Diagnostik zu GENETUP einzuladen.
Bislang wird von den nepalesischen GENETUP-Kollegen lediglich passive Fallfindung durchgeführt, was bedeutet, dass die TB-Patienten angesprochen werden, ihre Familienmitglieder zur Untersuchung mitzubringen, wenn diese typische TB-Symptome haben. Im gesamten Land existiert bislang noch keinerlei aktive Fallfindung. Die WHO gibt in ihren Empfehlungen an, dass eine richtig durchgeführte aktive Fallfindung, Leid und Todesfälle, verursacht durch Tuberkulose, effektiv reduzieren kann.

Aktive Fallfindung:

In Deutschland wird jeder Tuberkulose-Fall an das Gesundheitsamt gemeldet, welches dann in einem nächsten Schritt die Umgebung des Erkrankten untersucht und Menschen, die in nahem Kontakt zum Erkrankten stehen sowie besonders gefährdete Kontaktpersonen, wie zum Beispiel Kinder oder Erwachsene mit einer Immunabwehrstörung zu weiteren Untersuchungen einbestellt.
Das GENETUP-Team war stolz, nun als erste in Nepal aktive Fallfindung durchzuführen. Krankenschwester Deena und Rettungssanitäter (paramedic) Nhem wurden als Hauptverantwortliche für TRACK benannt. Die TB-Patienten, die täglich in die DOTS-Clinic zum Einnehmen ihrer TB-Medikamente kamen, wurden angesprochen, ob sie einverstanden seien mit einem Familienbesuch, um an TB erkranke Familienmitglieder zu identifizieren. Bei Einverständnis wurde ein Contact-Investigation-Formular ausgefüllt mit den Namen sämtlicher Bewohner des Haushaltes und Kontaktpersonen (Nachbarn/Arbeitskollegen). Telefonnummern wurden ausgetauscht und ein Treffpunkt mit Uhrzeit vereinbart (da die Straßenbezeichnungen selbst für Einheimische schwierig zu durchschauen sind). Nach der normalen Arbeitszeit besuchten wir die Familien und befragten alle anwesenden Haushaltsmitglieder mit unserer Symptomcheckliste nach Beschwerden.

Kinder jünger als 5 Jahre wurden auch ohne Symptome gebeten, in die Ambulanz zu kommen (da nach den WHO-Empfehlungen auch Kinder ohne Symptome aufgrund des hohen Ansteckungsrisikos eine prophylaktische Therapie erhalten sollen). Ältere Kinder und Erwachsene wurden nur bei passenden Beschwerden eingeladen, in die GENETUP-Ambulanz zu kommen. Je nach Alter ließen wir die einbestellten Familienmitglieder dann nach unserem diagnostischen Algorithmus Sputum abgeben, induzierten Sputum mit einem Inhalationsgerät oder legten morgens bei nüchternen Kindern eine Magensonde zur Gewinnung von Magensaftproben (da Kleinkinder ihren Auswurf oft einfach verschlucken). Der Besuch der ersten 5 Familien war sehr vielversprechend und wir hoffen, bald genügend finanzielle Kapazitäten zur Verfügung zu haben, um bei allen TB-Patienten unserer Klinik eine Umgebungsuntersuchung machen zu können.

Dr. Sarah Mavi mit Shova und Deena
Dr. Sarah Mavi mit Shova und Deena
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Asklepios, Fachkliniken München-Gauting

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